Montag, 5. November 2012

Silvesterangst beim Hund

Viele Hundebesitzer denken bereits jetzt mit Schrecken an den baldigen Jahreswechsel.
Er bringt nicht nur eine gemütliche und ausgelassene Feier mit Freunden, ein gutes Essen und lustige Silvesterböllerei gegen Mitternacht. 
Für viele bringt es ein schlotterndes Etwas, welches draußen panisch an der Leine zieht, nicht mehr ansprechbar ist und sich am liebsten in Luft auflösen möchte.
Einen Hund mit Angst vor Silvester, bzw. dem was dann passiert.
Mal ehrlich, welches kleine Kind hat sich beim ersten Böller seines Lebens nicht auch erschreckt? Ist doch schon eine komische Angewohnheit, Knallerei als lustig zu empfinden. Darauf können doch auch nur wieder wir Zweibeiner kommen. 
Es gibt aber auch Hunde, die völlig aus dem Häuschen sind, sobald geknallert wird, und das vor Freude. 
Dieses Verhalten sieht man regelmäßig bei gut trainierten Jagdhunden. Diese haben eine ganz andere Verknüpfung mit den Schüssen. Nämlich unglaublich viel Spaß. Endlich dürfen sie ihrer Passion nachgehen. Im Extremfall sind diese Hunde dann sogar Schusshitzig. Das passiert, wenn sie sich zu doll freuen. Wir "Normalhundehalter" kennen das in der Regel nur, wenn wir die Leine zum Gassigehen in die Hand nehmen oder der Futternapf gefüllt wird. Dann wird gehüpft, gejodelt und gebellt, was das Zeug hält, weil man es vor Freude kaum aushalten kann. Auch nicht so toll, aber so funktioniert Konditionierung nun mal. Machen wir uns das Wissen über die Lerntheorie also zu nutzen.
Optimalerweise lernt also unser junger Hund bereits, dass es keinen Grund gibt, sich vor dieser Knallerei zu fürchten. Dafür gibt es Geräusche CD's, Bücher oder Ihr Trainer leitet Sie in einer Einzelstunde oder während der Welpen- und Junghundgruppe dazu an. 
Übrigens ist ein schussfester Junghund kein Garant für eine lebenslange Schussfestigkeit! Denn Lernerfahrungen und Entwicklungsprozesse können auch noch bei "älteren" Hunden zu einer handfesten Angst werden.
Zeigt ihr Hund bereits deutliche Anzeichen von Angst bei Knallgeräuschen, heisst es nicht bis zum nächsten Silvester warten, sondern schnellstmögliche einen Trainer aufsuchen, der sich mit der Entstehung und dem Umgang von Ängsten auskennt. Denn überlegen Sie mal, wie lange wir Menschen teilweise in Therapie sind, wenn sich bei uns Panikstörungen manifestiert haben. Jahre! Für ein Training solch eines Hunde ist es dieses Jahr also bereits zu spät. Aber für junge oder unsichere Hunde lohnt sich ein Trainingsstart auf jeden Fall noch. Und Halter von Hunden mit starken Problemen können sich nach geeigneten Maßnahmen für das kommende Silvesterfeuerwerk erkundigen. Und dann ab Januar sofort mit einem gezielten Anti-Angst-Training loslegen.

Ihre Daniela Schramm vom
Hundezentrum MG