Mittwoch, 25. April 2012

Hilfe, mein Hund jagt! Nächster Vortrag am 26.9.12

Schwupps, weg war er - der Hund.
Eben schnüffelte er noch neben einem und plötzlich rennt er mit einem Affenzahn davon. Nur noch ein kleiner Punkt ist am Horizont zu erkennen.
Hunde, die sich alleine auf die Pirsch machen, sind nicht nur ärgerlich, sondern auch eine Gefahr. Für sich selbst, das Wild (oder was immer er jagt) und für uns Menschen. Er kann vor's Fahrrad oder Auto laufen, Menschen erschrecken oder umrennen. Ein wilderner Hund kann unter bestimmten Bedingungen sogar von einem Jäger erschossen werden. Das sollte natürlich nur geschehen, wenn Gefahr im Verzug ist, und nicht aus reiner Willkür. Denn in der Regel wartet irgendwo jemand auf die Rückkehr des Hundes, welcher für ihn und eventuell angehörigen Kindern, ein voll zugehöriges Familienmitglied darstellt. 
Es gibt aber keinen Grund, seinen Hund wildern zu lassen, in der Hoffnung, dass alle anderen Mitmenschen wegschauen. Zum einen ist es nicht O.K. seinen Hund diesen Spaß, auf Kosten anderer Tiere, haben zu lassen. Jeder Hundehalter hat eine Führsorgepflicht, die er nachzukommen hat. Die Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer gilt es natürlich auch zu berücksichtigen. Laut Landeshundegesetz ist es den Ordnungsbehörden sogar erlaubt, eine wildernen Hund als gefährlich einzustufen. 
Das hätte folgende Konsequenzen für den Hund + Halter:
- erhöhter Hundesteuersatz
- erhöhter Versicherungsbetrag
- Vorweisen eines polizeiliches Führungszeugnisses
- Leinenpflicht 
etc.

Es lohnt sich also etwas zu tun, damit ihr Hund zukünftigt nicht mehr alleine jagen geht.
Hier gilt es nicht verzweifeln, sondern einen qualifizierten Hundetrainer fragen.
Es besteht aber auch die Möglichkeit mit Hilfe von Seminaren, Literatur und Lehrvideos, seinen Hund zu einem kontrollierbaren Begleiter zu machen.
Viele Hunde jagen auch garnicht, weil sie ernsthaft Beute machen wollen. Sie wollen einfach nur Spaß. 
Sorgen Sie also dafür, dass er genug Spaß hat, dann wird das Bedürfniss sich selber Spaß zu suchen, sinken.
Natürlich ist eine Verbesserung des Grundgehorsams unentbehrlich. Ein sicherer Rückruf, ein stabiles Bleib, haben schon so manchen Hund vom Jagen abgehalten. Fangen Sie an, ihren Hund auf dem Spaziergang zu beobachten. In den meisten Fällen sehen Sie bereits vorher, dass ihr Hund gleich wieder abhauen wird. Sie müssen seine Aufmerksamkeit auf sich oder etwas anderes lenken, bevor er angaloppiert.
Und solange Sie ihren Hund noch nicht sicher unter Kontrolle haben, gilt es das Jagen zu verhindern!
Es gibt inzwischen ein großes Sortiment an Schleppleinen. Da ist auch sicher was für Sie dabei.
Beispiele:
- breite Gurtbänder/Nylon-Leinen Vorteil: Preisgünstig, waschbar, in jedem Handel zu kaufen, Nachteil: Verbrennungsgefahr, schnell dreckig, saugt sich mit Wasser voll, es bleibt alles dran hängen, verknotet schnell
- dünne Nylonseile: nur für Minihunde zu empfehlen!
- Lederleine Vorteil: keine Verbrennungen, gut händelbar, kein verknoten, angenehm in der Hand Nachteile: teuer, Echtleder, pflegeintensiver, kann brüchig werden, Internet oder Jägershop
- Schlauchleine Vorteil: sehr pflegeleicht, keine Verbrennung, mittlere Preisschiene, keine Knoten, Nachteil: kaum festzuhalten, außer bei Kleinsthunden, Internet
- Biothane Leine: Vorteile: Keine Verbrennungen, Pflegeleicht, kein Verknoten, gut händelbar, für alle Hundegrößen passende Leinen zu kaufen, mittlere Preiskategorie, Nachteil: i.d.Rg. nur im Internet zu erwerben
Wichtige Anmerkung: Die Benutzung einer Schleppleine darf immer nur an einem Geschirr erfolgen. Nicht am Halsband oder anderen Hilfsmitteln! Die Verletzungsgefahr ist sonst zu groß.

Also, auf auf zum fleissigen Antijagdtraining!

ACHTUNG!!
Nächster Vortrag zum Thema "Jagdverhalten" findet am 26.9.12 von 19-21:30 Uhr beim Hundezentrum MG statt.
Jetzt anmelden: info@hundezentrum-mg.de
Mehr Infos unter: http://www.hundezentrum-mg.de/angebote/seminare-veranstaltungen/

Viel Spaß dabei wünscht 
Daniela Schramm
Hundezentrum-MG